Journaling ist eine Methode, die jeder, der des Schreibens mächtig ist, eigenständig nutzen kann. Es kann ein sehr wertvolles Werkzeug auf dem eigenen Lebensweg sein. Lass uns daher genauer anschauen, was es bringt zu Stift und Papier zu greifen.
Inhaltsverzeichnis
Journaling – Was ist das?
Was verbirgt sich hinter diesem englischen Begriff? Normalerweise versuche ich eingedeutschte Begriffe zu vermeiden (Wolf Schneider lässt grüßen). Doch diesen nutze ich ganz bewusst. Denn er hat sich für eine spezielle Art des Schreibens etabliert, die sich vom klassischen Tagebuchschreiben unterscheidet.
Ein Tagebuch dokumentiert die Erlebnisse aus dem eigenen Leben. Du kannst darin Deine Erfahrungen festhalten und somit „Deine Geschichte„ erzählen.
Ein Journal ist inhaltlich offener als ein Tagebuch – auch wenn die Grenzen eher fließend sind. Im Großen und Ganzen hilft ein Journal dabei, sich selbst besser kennenzulernen. Es dient beispielsweise dazu zu reflektieren, wie es einem geht, was bestimmte Erlebnisse in einem selbst auslösen, zu ergründen, was einen bewegt und noch vieles mehr.
Journaling und Tagebuchschreiben sind jedoch nicht sauber zu trennen. Anaïs Nin beschreibt beispielsweise : „Das Tagebuch begann, eine belebende, lebenswichtige Bedeutung zu haben, die nichts mit Literatur zu tun hatte. Es wurde nicht nur ein ständiger Begleiter […] sondern auch eine Quelle der Berührung mit mir selbst. Es war ein Ort, an dem ich die Wahrheit aussprechen konnte, und wo ich das Gefühl hatte, von niemandem beobachtet zu werden.„
Zurückzuführen ist das Journaling auf die Psychologin Dr. Ira Progoff, die dies in den 60ern entwickelt hat. Seitdem hat das Schreiben mehr und mehr Aufmerksamkeit erhalten. So wurden beispielsweise verschiedene Methoden in der Psychologie entwickelt, die die Kraft des Schreibens nutzen, um dabei zu helfen, Erlebnisse zu verarbeiten, Stabilität zu entwickeln bzw. zu stärken, Stress abzubauen und vieles mehr.
Doch auch im Alltag ist das Schreiben für jeden nutzbar.
Journaling – Was bringt‘s?
Journaling ist eine einfache Methode mit Dir selbst in Kontakt zu sein. Du kannst es zudem ganz flexibel an Deine Bedürfnisse anpassen. Es dient der Selbstexploration – Du gibst Dir also selbst Raum. Deine Gedanken, Gefühle, Impulse – alles ist willkommen.
So kannst Du Dich beispielsweise schreibend mit Deinen Gefühlen auseinandersetzen. Im Alltag geschieht es leicht, mit unangenehmen Gefühlen in Widerstand zu geraten. Durch das Aufschreiben schenkst Du ihnen bewusst Aufmerksamkeit. So kannst Du möglicherweise erkennen, weshalb sie da sind, und kannst sie annehmen. So können sie sich transformieren.
Das Schreiben kann Dir dabei helfen, nach innen zu schauen und Dich selbst zu ergründen. Und je besser Du Dich kennst, desto mehr verstehst Du Dich selbst und kannst Dein Leben in eine Richtung lenken, die Dir entspricht. Du kannst so Klarheit gewinnen und ergründen, worum es für Dich gerade geht. Schreiben kann also dabei helfen, sich selbst weiterzuentwickeln, zu wachsen und somit zu erblühen.
Wie es dazu kommt?
Durch das Schreiben fokussierst Du Dich auf etwas bestimmtes. Du kannst Dich ausführlich damit auseinandersetzen. Und auch insgesamt kannst Du dadurch Deine Aufmerksamkeit dafür im Alltag sensibilisieren. Dadurch kann bisher unbewusstes bewusst gemacht werden.
Warum das so wertvoll ist? Lassen wir an dieser Stelle C. G. Jung zu Wort kommen: „Bis du dem Unbewussten bewusst wirst, wird es dein Leben steuern und du wirst es Schicksal nennen.„
Also, hast Du Lust bekommen, unbewusstes bewusst zu machen?
Durch das Schreiben wird sicherlich so einiges zu Tage kommen. Lass Dich überraschen. Du kannst dabei auf jeden Fall immer nur Dir selbst begegnen ;-)
Willst Du loslegen? Dann habe ich einen weiterführenden Beitrag für Dich mit wertvollen Tipps, wie Du Dein eigenes Journal führen kannst.
Und wenn Du gerade das Bedürfnis hast, etwas Kraft zu tanken, dann habe ich ein Arbeitsbuch für Dich, mit dem Du schreibend Deine Kraftquellen (re-)aktivierest.
Ich wünsche Dir erkenntnisreiche Einblicke und viele bereichernde Erfahrungen beim Schreiben!
Alles Liebe
Bilder. Pixabay