Manchmal präsentiert das Leben einem große Herausforderungen. Wie einfach wäre es doch, da wie bei einem Film auf die Vorspultaste zu drücken oder mal eben die Augen zuzukneifen, bis es hoffentlich vorbei ist.
Doch was bei einem Film funktioniert, ist im wirklichen Leben eher problematisch. Wir können nicht einfach so tun, als wäre nichts, und abwarten bis die Herausforderung vorbei ist. Okay, theoretisch könnten wir das. Doch ist das ein Verhalten eines Menschen, der in seiner vollen Kraft ist und bewusst sein Leben lebt? Wohl eher nicht.
Stellen wir uns der Herausforderung, wie groß oder klein sie uns auch erscheinen mag, so ist das vielleicht temporär nicht angenehm, doch wir wachsen an ihr. Wir reifen als Mensch.
Zugleich ist das Bedürfnis Unangenehmem möglichst aus dem Weg zu gehen einfach menschlich. Wir streben stattdessen angenehme Gefühle an. Doch gelingt das wirklich mit einer Vogelstraußtaktik?
Herausforderungen sind nicht per se schlecht
Stellen wir uns mutig einer Herausforderung und gehen diese bewusst an, so lehrt sie uns einiges über uns selbst, das Menschsein und das Leben. Und zwar solche Lektionen, bei denen es ums Begreifen geht. Es geht um das, was wir uns nicht einfach anlesen oder durch das Zuhören von Vorträgen aneignen können. Und auch wenn dieser Lernweg mehr oder weniger schwierig ist, so ist er doch unbezahlbar wertvoll. Also, wenn uns das Leben schon so etwas präsentiert, warum länger wegschauen?
Leichter gesagt als getan, ich weiß ;-) Ich merke selbst, wie ich manchmal am liebsten den Kopf in den Sand stecken würde. Doch es bringt nichts! Wenn ich merke, dass ich am liebsten wegschauen würde oder es bereits tue, versuche ich mich umso mehr auf das einzulassen, von dem ich wegschauen möchte. Denn gerade dann werde ich wohl so einiges lernen dürfen. Also los! Was mir dann unter anderem hilft, ist mich mit mir nahestehenden Menschen auszutauschen. Denn meiner Erfahrung nach bekomme ich dann stets wertvolle Impulse, die mich hinschauen lassen und auf meinem Lern- und Erfahrungsweg bewusst weitergehen lassen.
Wenn ich in der Vergangenheit jedoch den Kopf in den Sand gesteckt habe, so hat das kein einziges Mal dazu geführt, dass es danach leichter wurde. Ganz im Gegenteil! Teilweise wurde es danach nur umso schlimmer.
Kennst Du das auch, dass Du etwas lieber aussitzt, Du Dich davon ablenkst oder Du anderweitig davor zu flüchten versuchst?
Können wir das Tempo bestimmen?
Die Vorspultaste funktioniert meiner Erfahrung nach daher nur in einem gewissen Maße und nur dann, wenn ich mich mutig, bewusst und klar der Herausforderung gestellt habe.
Wegschauen gleicht eher der Pausetase und so richtig voran geht es auf dem Lebensweg erst, wenn wir uns wieder den Herausforderungen des Lebens stellen. Denn wenn wir die Augen verschließen, so verpassen wir die Lektion, die uns das Leben in dem Moment vermitteln könnte. Kein Wunder, wenn sich dann Situationen ständig zu wiederholen scheinen, wenn wir blind für die eigentliche Lernerfahrung sind.
Stehen wir also gerade vor einer großen Herausforderung, so stehen wir genau da, wo wir gerade sein sollen. Und lassen wir uns auf sie ein, stellen wir uns ihr, dann geht es weiter. Wohingegen „Augen zu und durch„ einer Sackgasse gleicht.
Ich wünsche Dir daher ganz viel Mut und Kraft, Dich bewusst dem zu stellen, was Dir Dein Leben gerade als Lernerfahrung präsentiert.
Und je größer die Herausforderung, desto größer wird der Entwicklungsschritt sein, den Du dank ihr gehen kannst. Ja, vor der Herausforderung stehend mag das gar nicht so toll klingen. Doch bist Du erst einmal hindurch, wirst Du es früher oder später erkennen können.
Also halte Deine Augen offen, sei mutig. Ich glaube an Dich!
Alles Liebe
PS. Wenn Du zwischendurch Deinen Kopf in den Sand stecken willst: Was könnte Dir helfen, nicht wegzuschauen, wenn Dir eigentlich danach ist?
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